Historische Stadtkerne - integriert denken und handeln
Anlass und Anliegen
Bei integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepten müssen neben den sozialen,
demografischen und ökonomischen Aspekten auch die Themen Nachhaltigkeit, Klimaschutz und
Energieeinsparung berücksichtigt werden. Ein besonderes Augenmerk im Bundeswettbewerb war
auf das Spannungsfeld von Energieeinsparung und Klimaschutz einerseits sowie Denkmal- und
Stadtbildpflege andererseits zu richten. Beide Facetten wurden in den bisher vorliegenden
ISEKs noch wenig beachtet. Wer Klimaschutz, Energieeinsparung, aber auch baukulturelle
Qualitätsmerkmale umfassend und ganzheitlich in die Planung integriert, betritt nicht selten
Neuland. Der Wettbewerb zielte daher auf eine erweiterte Dimension integrierter städtebaulicher
Entwicklungskonzepte, die in den besonders anspruchsvollen historischen Stadtkernen,
Stadtquartieren und Innenstädten angewendet werden. Durch den Bundeswettbewerb sollten
beispielhafte Leistungen der Kommunen für integrierte städtebauliche Entwicklungskonzepte an der
Schnittstelle zwischen Energieeffizienz und Denkmalpflege gesucht und ausgezeichnet werden.
Der Wettbewerb wurde vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) in
Zusammenarbeit mit den Ländern, den kommunalen Spitzenverbänden sowie der Vereinigung der
Landesdenkmalpfleger in der Bundesrepublik Deutschland ausgelobt. Die Kreditanstalt für
Wiederaufbau (KfW) war Partner des Wettbewerbs. Teilnahmeberechtigt waren Kommunen mit
Programmgebieten des Bund-Länder-Programms Städtebaulicher Denkmalschutz sowie
Kommunen, die über einen historischen Stadt- oder Ortskern oder über Stadtbereiche von
stadtbaugeschichtlicher Bedeutung verfügen.
Verfahren und Preisgericht
Der Wettbewerb „Historische Stadtkerne - integriert denken und handeln“ wurde in Göttingen auf
dem 20. Kongress Städtebaulicher Denkmalschutz am 30. August 2012 ausgelobt. Bis zum 2. April
2013 konnten die teilnahmeberechtigten Städte drei Poster mit Angaben zum Stand und den
Inhalten ihres ISEK-Verfahrens abgeben. Es wurden 76 Arbeiten eingereicht. Sie wurden nach
ihrem integrierten Ansatz, ihrem Beitrag zur energetischen Nachhaltigkeit sowie zur Entwicklung in
Quartier, Stadt und Region beurteilt. Ein besonderes Augenmerk wurde bei allen Arbeiten und
Ansätzen auf die baukulturelle und denkmalpflegerische Qualität gelegt.
Die Preisträger wurden in einem zweistufigen Verfahren ermittelt. Zunächst wurden auf der
Länderebene Auswahlverfahren durchgeführt oder es tagten Auswahlgremien, die eine Empfehlung
aussprachen. Nach einer Vorprüfung durch das Wettbewerbsbüro wurden alle Arbeiten nach ihrem
integrierten Ansatz, ihrem Beitrag zur energetischen Nachhaltigkeit sowie zur Entwicklung in
Quartier, Stadt und Region beurteilt. Ein besonderes Augenmerk wurde auf die baukulturelle und
denkmalpflegerische Qualität gelegt. Am 13. Juni 2013 tagte dann die Bundesjury in Berlin. Sie hat
ein Votum für 11 Auszeichnungen und 13 Anerkennungen ausgesprochen. Bei der Bewertung
wurden folgende Kriterien herangezogen:
- Innovation und Modellhaftigkeit
- Baukulturelle und denkmalpflegerische Qualität
- Energetische Wirkung
- Wirkung auf Wirtschaft, Kultur, Wohnen oder Verkehr
- Beteiligungsformen und -kulturen
- Umsetzungsorientierung
Mitglieder der Bundesjury
Karl Jasper (Vorsitz) | Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr
des Landes Nordrhein-Westfalen
Reto Bieli | Basel-Stadt, Bau- und Verkehrsdepartement
Prof. Ingrid Burgstaller | Technische Hochschule Nürnberg
Michael Bräuer | Bräuer Architekten, Rostock
Bernd Düsterdiek | Deutscher Städte- und Gemeindebund
Elisabeth Endres | Technische Universität München
Maik Grawenhoff | Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr des Landes
Sachsen-Anhalt
Armin Keller | Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Inneren
Prof. Dr. Detlef Kurth | Hochschule für Technik Stuttgart
Timo Munzinger | Deutscher Städtetag
Prof. Dr. Rosemarie Pohlack | Landesamt für Denkmalpflege Sachsen
Marc Lucas Schulten | Schulten Stadt- und Raumentwicklung
Prof. Dr. Gerd Weiß | Landesamt für Denkmalpflege Hessen